Last Updated on 2. August 2023 by Inka
Während ich aus dem Fenster unseres Arbeitszimmers schaue und der Regen auf die ersten gelben Blättern tropft, kann ich kaum glauben, dass vor drei Wochen noch Spätsommer war. Wunderbare warme Tage, sonnig und trocken. Jetzt bin ich froh, dass ich meine letzten Urlaubstage noch für eine Fototour nach Linnés Råshult genutzt habe.
Linnés Råshult befindet sich eine knappe dreiviertel Stunde von uns, in der Nähe von Älmhult. Das 42 Hektar große Areal wurde um das Geburtshaus von Carl von Linné errichtet. Es zeigt den ehemaligen Pfarrhof so, wie er zu Lebzeiten des großen Botanikers ausgesehen hat: mit Ställen, dem Getreidespeicher und den umliegenden Nutzgärten. Der Hof macht flächenmäßig aber nur einen kleinen Teil des Kulturreservates aus. Er liegt in Mitten eines riesigen Gebietes aus Äckern und Wiesen, das die Landschaft vor der großen Gebietsreform wiederspiegelt.
Der Besuch von Linnès Råshult lohnt sich. Für diejenigen, die sich für Carl von Linné interessieren. Für die, die sich im Café bei einem vegetarischen Mittagsbuffet oder Kaffee und Kuchen stärken wollen. Mich haben die Gärten angelockt. Sie werden ebenso in historischer Art und Weise bewirtschaftet, wie die weiten Felder drumherum. Ich staune über die duftenden Heilkräuter, die üppigen Feldfrüchte und das Summen und Brummen überall. So soll mein Garten auch mal aussehen.
Wer Schwedisch spricht, sollte sich unbedingt mit Sofia und Peter unterhalten. Die beiden haben einen eigenen Hof und bewirtschaften Linnès Råshult quasi nebenbei. Sie kennen viele Tipps und Tricks. Sie erklären mir zu Beispiel, was es mit den Wollhaufen überall zu tun hat. Sie liegen zwischen den Beeten herum und sind an den Zäunen befestigt. „Sie sollen Rehe abschrecken“, erklärt mir Peter. Die lassen sich nämlich nicht von den Zäunen abhalten, sondern springen einfach drüber. Ein Problem, das uns nur allzu gut bekannt ist. Wolle riecht intensiv und kann daher abschreckend wirken. „Allerdings lernen die Rehe dazu. Irgendwann lassen sie sich davon nicht mehr täuschen“, lacht er. „Aber wenn sie unsere Gärten so wenigstens einmal weniger aufsuchen, war es schon ein Erfolg.“
Wer Gartenarbeit liebt und sich an einem typischen småländischen Nutzgarten inspirieren möchte, kommt hier voll auf seine Kosten. Apropos: Der Eintrittspreis von 20 Kronen ist freiwillig.
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