Last Updated on 4. Dezember 2021 by Inka
Früh, beschaulich und alkoholfrei
Wenn Ihr diesen Beitrag lest, seid Ihr spät dran und die ersten Weihnachtsmärkte in Schweden haben ihre Pforten schon wieder geschlossen – zumindet hier bei uns auf dem Land finden viele Weihnachtsmärkte nämlich schon im November statt. Dies gehört zu den Gepflogenheiten in Schweden, an die wir uns noch immer nicht ganz gewöhnt haben. So manches Mal verpassen wir sie. In den Städten wie Stockholm, Göteborg und Malmö allerdings hat man noch bis kurz vor Weihnachten Gelegenheit, zwischen den Ständen und Buden zu flanieren.
Hier in Schweden habe ich meine Liebe für Weihnachtsmärkte wiederentdeckt. Sie unterscheiden sich sehr von denen in Deutschland. Zwar gut besucht, aber nicht völlig überlaufen; lebendig, aber nicht chaotisch. Ich mag auch die Stände: Plastikware aus Fernost sucht man vergeblich. Stattdessen findet man sehr viel Kunsthandwerk. Das hat allerdings auch seinen Preis.
Und an noch etwas mussten wir uns gewöhnen: dass man auf schwedischen Weihnachtsmärkten Glögg vergeblich sucht. Es fehlen die typischen Glühweinbuden zum Verweilen ebenso, wie die Möglichkeit, sich welchen in Flaschen oder Krügen mit nach Hause zu nehmen. Achtung: Wenn ich Glühwein sage, meine ich solchen mit mehr als nur 3,5 Prozent Alkohol. Hochprozentiges darf nämlich in Schweden nur in der Gastronomie mit entsprechender Konzession ausgeschenkt oder im Systembolaget verkauft werden. Auf den Weihnachtsmärkten findet sich deshalb bestenfalls Glögg mit weniger Umdrehungen. Das ist gewöhnungsbedürftig, hat aber auch einen angenehmen Nebeneffekt: Glühwein in der Mittagspause bekommt nicht jedem. Ich denke da mit Grauen an Karlsruhe; das war teilweise richtig eklig.
Handgemachtes in der schwedischen Scheune
Typisch auf dem Land sind kleine private Weihnachtsmärkte. Wer zuhause häkelt, bastelt oder drechselt, lädt ebenfalls zu sich ein. Werbung dafür wird auf Facebook gemacht oder einfach ein Zettel am Marktplatz ausgehängt.
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