Last Updated on 8. Februar 2023 by Inka
Zum Hühnermarkt ins schwedische Domaryd
„Wo kriegen nur die Schweden ihre Hühner her“, haben wir uns vor zwei Jahren gefragt, als mein Mann unseren Hühnerbestand aufgebaut hat. Damals sind wir bei Blocket fündig geworden, doch überragend war das Angebot nicht. Jetzt wissen wir mehr: dafür fährt man hierzulande zum Hühnermarkt!
Genau für diese regionalen Tipps ist Facebook wirklich goldwert. Dort wurde schon vor Wochen eifrig die Werbetrommel gerührt. Auf anderem Wege hätte ich von der flohmarktähnlichen Veranstaltung gar nichts mitbekommen.
Der Hühnermarkt in Domaryd findet jährlich statt, diesmal war es am 16. Juni soweit. Ich schätze, dass so um die 70 Aussteller in das etwa 100 Kilometer entfernte Örtchen angereist sind – darunter Züchter mit Rassehühnern, aber auch Hobbyhalter mit den verschiedensten Kreuzungen. Daneben gab es auch Gänse, Enten und Kaninchen sowie allerlei Zubehör wie Futter, Einstreu oder Wärmelampen. Es waren sogar ausgediente Brutkästen zu haben.
Das pure schwedische Landleben
Absolut lohnenswert, eine tolle Veranstaltung. Mir hat gefallen, dass sie kaum Touristen, sondern wirklich die Einheimischen anzieht. Und dass keiner den Weg nur zum Bummeln auf sich nimmt, sondern wirklich zum Einkaufen. Deshalb lohnt sich auch, pünktlich zu sein. Nur Minuten nach dem offiziellen Veranstaltungsbeginn kamen uns die Ersten mit gackernden Kisten auf dem Arm entgegen. Ein Schwede kommt nämlich nie zu spät, ebensowenig zu früh.
Auch wir sind Punkt 10 Uhr auf den Parkplatz gerollt und schnell fündig geworden. Bei einem netten Schweden, den ich witzigerweise aus meinem Hundeverein kenne, haben wir drei Hennen erstanden: zwei Blaue und eine Braune. Eine könnte sich allerdings noch als Hahn entpuppen. Er war sich nicht ganz sicher und hat sie uns billiger überlassen.
Agile und putzmuntere Kreuzungen
Die beiden Blauen sind Kreuzungen aus Silverudds Blue (Hahn) und Eksjöhönan (Henne). Die Braune hat ebenfalls ein Eksjöhönan zur Mutter, als Vater kommen aber ein Silverudds Blue oder ein Queen Silvia Gold in Frage. Wenn alle die positiven Eigenschaften ihrer Eltern geerbt haben, werden es robuste Tierchen, die gut legen.
Fünf Wochen sind sie nun alt. Etwa die gleiche Zeit sollen sie noch unter sich sein, dann dürfen sie sich mit unseren anderen Hühner den Stall teilen. Bis dahin hat Chris einen kleinen Kükenstall gebaut, aus dem es jetzt fröhlich piepst. Die große Pappkiste, die als Transportbehälter gute Dienste geleistet hat, stellte sich schnell als ungeeignet heraus. Schon jetzt sind die drei deutlich lebhafter und neugieriger als unsere Welsumer. Die haben damals eine Woche gebraucht, bevor sie überhaupt mal den Kopf aus dem Hühnerstall herausgesteckt haben. Unsere drei Neuzugänge haben noch am ersten Abend ihre Behelfsunterkunft verlassen und wollten unter dem Zaun ausbüchsen.
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