Last Updated on 2. Juni 2024 by Inka
Von morgen an kann es teuer werden: Schweden hat sein Gesetz zur Handynutzung beim Autofahren verschärft. Wer jetzt als Fahrzeugführer beim Telefonieren, Nachrichten schreiben oder Navigieren erwischt wird, riskiert eine Geldstrafe von 1.500 Kronen. Telefonieren ist nur noch mit Freisprechanlage erlaubt.
Die zahlreichen deutschen Meldungen, nach denen Schweden das Handyverbot als letztes europäisches Land eingeführt hat, sind nicht ganz korrekt. Eine entsprechende Regulierung hatte die schwedische Verkehrsverordnung bereits seit dem 1. Dezember 2013. Allerdings war die Handynutzung nicht generell verboten, sondern durfte nur das Autofahren nicht beeinträchtigen. Strafbar machten sich nur diejenigen, die beim SMS schreiben ins Schlingern geraten sind, einen Unfall provozierten oder sich anderweitig auffällig machten.
Ein guter Ansatz damals, doch nicht ganz ausgereift: der Interpretationsspielraum war zu groß. Im schlimmsten Fall hing die Höhe des Bußgeldes von der Tagesform des zuständigen Polizisten ab. Zahlreiche Reiseführer und Urlaubsportale warnten vor unheitlichen Bußgeldern und empfahlen daher, es im Urlaub nicht drauf ankommen zu lassen und das Handy besser in der Tasche zu lassen. Die Schweden interpretierten das alte Gesetz daher als gescheitert.
Jetzt ist die Sache klar und eindeutig: Die Hände gehören nicht ans Handy, sondern ans Lenkrad. Und wie immer arrangieren sich die Schweden sehr schnell mit solchen Änderungen. Zahlreichen Internet-Abstimmungen à la „Was halten Sie davon“ zufolge sind mehr als 80 Prozent mit dem neuen Gesetz einverstanden.
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