Last Updated on 29. September 2022 by Inka
Der kleine, blaue Frühlingsbote
Meist ist es irgendwann Ende April, wenn unter unseren Bäumen plötzlich die kleinen, blauen Blüten hervorschauen. Der Blaustern fühlt sich in unserem Garten sichtbar wohl. Längst bleibt er nicht mehr nur seinem bewährten Platz unter unseren Bäumen treu, sondern breitet sich jedes Jahr weiter über die Wiese aus. Uns soll’s recht sein. Der blaue Blumenteppich ist einfach wunderschön.
Klein, aber sehr fein. Der Blaustern (Scilla siberica) wird nur knapp zehn Zentimeter hoch. Er muss sich mit der Photosynthese beeilen, bevor ihn die höheren Pflanzen in den Schatten stellen. Deshalb blüht er zeitig im Frühjahr, bei uns im April. Er bevorzugt frische, nährstoffreiche und humose Böden, wie sie in Auwäldern zu finden sind.
In Deutschland stehen alle Blaustern-Arten unter dem besonderen Schutz der Bundesartenschutzverordnung. Was das genau bedeutet, lässt sich im Bundesnaturschutzgesetz nachlesen. „Aus der Natur entnehmen, sie oder ihre Standorte beschädigen oder zerstören“, ist verboten, heißt es dort. Er darf also selbst für kleine Handsträuße nicht gepflückt werden.
In Deutschland geschützt, in Schweden nicht
Interessant, denn in Schweden ist das offenbar anders. Hierzulande fallen zwar ebenfalls zahlreiche Tiere und Pflanzen unter die artskyddsförordningen (2007:845), darunter beispielsweise alle 43 wildwachsenden Orchideen-Arten. Den Blaustern (blåstjärna) konnte ich in der Auflistung allerdings nicht finden.
Achtung, nicht verwechseln: die blåsippa taucht dort auf, die mit ihren blauen Blüten dem Blaustern recht ähnlich sieht. Dahinter verbirgt sich aber Hepatica nobilis, das Leberblümchen. Wieder etwas gelernt. Trotzdem lassen wir besser die Finger davon. Der gesamte Blaustern ist nämlich giftig.
Antworten