Last Updated on 2. August 2023 by Inka
Zoos und Wildparks sind so eine Sache. Auf der einen Seite schützen sie bedrohte Tiere, ermöglichen Verhaltensforschung und vermitteln den Besuchern viel Wissenswertes rund um Fauna und Flora. Doch allen diesen hehren Zielen zum Trotz kann nichts das Leben in Freiheit ersetzen, selbst, wenn Gitter und Glasscheiben zunehmend natürlichen Begrenzungen weichen. Deshalb ist es in Eriksberg so schön.
Ich steuere unser Auto in Schrittgeschwindigkeit über die Waldwege, auf der Rückbank versucht mein Mann, unseren hampelnden Zweieinhalbjährigen zum Hinsetzen zu bewegen. Ich schaue angestrengt aus dem Fenster. Plötzlich nehme ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Irgendwas ist direkt neben uns im Graben zu Gange und kommt meinem Vorderrad gefährlich nahe. Ich bremse ruckartig und traue mich kaum, hinzuschauen. Doch alles ist gutgegangen. Der kleine Frischling stört sich nicht weiter an uns und durchwühlt weiter fröhlich den Waldboden. Dann läuft er federnd vor uns vorbei und verschwindet anschließend im Unterholz. Seine Geschwister folgen ihm grunzend.
In Schrittgeschwindigkeit an den Wildtieren vorbei
Wir sind in Eriksberg. Das rund 925 ha große Naturschutzgebiet liegt etwa eine dreiviertel Stunde Fahrt südlich von uns mitten in den Schären der Blekinge kommun. Dort trifft man Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum: Rotwild, Hirsche, Wildschweine, Mufflons und Wisents. Außerdem gibt es einen großen Vogelbestand. Mit etwas Glück soll man sogar einen Seeadler beobachten könnten.
Natürlich ist auch Eriksberg eingehegt. Anders ließen sich die rund 1.500 Tiere wohl kaum im Zaum halten. Doch innerhalb des Geländes bewegen sich die Tiere frei. Daher ist auch das Verlassen des Autos untersagt: zu gefährlich. Lediglich an ausgewiesenen Plätzen dürfen wir aussteigen. Zum Beispiel an einem der beiden Aussichtspunkte, an dem wir pickniken und einen wunderbaren Ausblick auf die Bucht Maraviken und die Insel Dragsö genießen.
Wissenswertes per Audio Guide
Während wir den zehn Kilometer langen Rundweg entlang fahren, begleitet uns eine Stimme aus dem Smartphone. Wir haben uns die App heruntergeladen, die uns während unserer Runde auf dem Laufenden hält. Übrigens: Die beste Zeit für einen Besuch in Eriksberg ist der späte Nachmittag oder frühe Abend, wenn die Tiere zur Äsung aus dem Wald hervorkommen. Die Öffnungszeiten machen es möglich: wir dürfen uns noch zwei Stunden nach dem letzten Eintritt um 16 Uhr (1. April bis 31. Mai) bzw. 18 Uhr (1. Juni bis 31. August) im Park aufhalten.
Die Safari mit dem eigenen Auto ist in Eriksberg nur vom 1. April bis zum 31. August möglich. Außerhalb dieser Sommerzeit ist der Park nur im Rahmen einer gebuchten Tour zugänglich. Hotel, Restaurant und der Konferenzbereich sind ganzjährig für vorgebuchte Gäste geöffnet.
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