Last Updated on 17. Februar 2024 by Inka
„Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und doch Schaden nähme an seiner Seele?“ Oh, was wäre die deutsche Sprache ohne ihren Konjunktiv! Im Schwedischen ist er ziemlich aus der Mode geraten. Wie man trotzdem seine Wünsche oder Vorstellungen ausdrückt, lest ihr hier.
Finge, ginge, vore oder kunde – auch Schwedisch hat einen Konjunktiv, mit dem sich hypothetische Zustände ausdrücken lassen. Unwahrscheinliche, aber mögliche Dinge, Wünsche oder Vorstellungen. Mit anderen Worten: Es gibt eine grammatikalische Form, um Träume und Fantasien auszudrücken!
Om jag vore rik, skulle jag resa till Paris varje vecka.
Det vore fint om du kunde komma tidigare.
Der Konjunktiv war im Schwedischen in der Vergangenheit häufiger anzutreffen, insbesondere in der formellen Sprache.
vore (von vara)
kunde (von kunna)
ginge (von gå)
funnes (von finnas)
bleve (von bli)
komme (von komma)
hjälpe (von hjälpa)
skydde (von skydda)
Doch auch die schwedische Sprache verändert sich. Außerhalb der Rechtssprache und in festen Redewendungen begegnet man ihm immer seltener. Selbst die Schwedische Kirche fand, dass die Bibel mit der Zeit gehen müsse – und hat das „Vater unser“ in der Neuübersetzung des Alten Testaments im Jahr 2000 sprachlich angepasst (zur Quelle):
Übersetzung von 1917:
Fader vår, som är i himmelen!
Helgat varde ditt namn;
tillkomme ditt rike;
ske din vilja,
såsom i himmelen, så ock på jorden.
Übersetzung von 2000:
Vår fader, du som är i himlen.
Låt ditt namn bli helgat.
Låt ditt rike komma.
Låt din vilja ske,
på jorden så som i himlen.
Stattdessen bildet man den Konjunktiv heute entweder mit dem Bedingungswort om (dt. wenn) oder mit dem Verb skulle + infinitv:
Om jag hade en miljon, skulle jag köpa ett hus.
Det skulle vara roligt om du skulle vilja komma på festen.
Skulle du kunna ge mig mjölken?
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