Last Updated on 26. August 2023 by Inka
Neulich hatte der Kindergarten für einen Tag geschlossen: Stängningsdag. An solchen Tagen bilden sich die Kindergärtner und Kindergärtnerinnen weiter und andere nutzen die Ruhe für kleinere Reparaturen und Verschönerungsarbeiten. Seitdem leuchtet die Bank draußen in rot-weiß und auf dem Boden sind die Hinkelkästchen nachgemalt. Und an der Eingangstür prangt nun das KRAV-Logo.
Zertifizierungssiegel genießen immer meine volle Aufmerksamkeit. KRAV ist nämlich das schwedische Pendant zum deutschen Bio-Siegel, weshalb mich der Aufkleber schon aus beruflichen Gründen interessiert. Offenbar ist der Kindergarten nun zertifiziert. Was wohl das Sternchen bedeutet?
KRAV, das schwedische Bio-Siegel
Das KRAV-Siegel gibt es in Schweden seit 1985 und kennzeichnet heute rund 8.300 Lebensmittel aus kontrolliert ökologischem Anbau. Die Abkürzung steht für kontrollföreningen för alternativ odling, was so viel wie „Kontrollvereinigung für alternativen Anbau“ bedeutet. Zu den Mitgliedern zählen die verschiedensten Unternehmen und Interessensvertretungen aus allen Stufen der Wertschöpfungskette: vom Biobauernverband, der Molkerei Arla, über das Handelsunternehmen ICA bis hin zum Naturschutzbund.
Ähnlich wie in Deutschland ist das KRAV-Siegel nicht nur Lebensmitteln und deren Erzeugern vorbehalten. Auch Verarbeiter, Händler, Importeure und Außer-Haus-Verpfleger wie Restaurants und Kantinen können sich zertifizieren lassen.
Ab 25 Prozent Bio gibt es ein Sternchen
So wie jüngst bei uns in der Tingsryds kommun. Hier sind seit kurzem alle Küchen kravcertifierad. Darunter auch die, die unseren Kindergarten beliefert, wie das Zertifizierungssiegel an der Eingangstür zeigt. Ein Sternchen ist dort ausgewiesen, abhängig vom Anteil der verwendeten Bio-Lebensmittel:
★ = minst 25 procent godkända livsmedel eller 15 godkända produkter
★★ = minst 50 procent godkända livsmedel
★★★ = minst 90 procent godkända livsmedel
Dabei wäre das zweite Sternchen in greifbarer Nähe. Denn nach Angaben der Tingsryds kommun sind tatsächlich sogar 44 Prozent der verwendeten Lebensmittel ökologischen Ursprungs. „Außerdem verwendet wir ausschließlich schwedisches Fleisch und Geflügel und haben einen extrem geringen Anteil an Fertig- und Teilfertigprodukten“, betont Küchenchef Jens Vikingsson. Das empfinde ich als typisch Schwedisch: sich über einen Stern freuen, obwohl man die Anforderungen weit überschreitet. In Deutschland würde man 51 Prozent anstreben, nur um knapp noch den Zweiten tragen zu dürfen.
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